Vorteile autofreier Wohngebiete

Freiburg Vauban / © Daniel Schoenen

  • Mehr Lebensqualität - weniger Kosten. Nachbarn treffen sich, grüßen sich, können miteinander reden, handeln, spielen. Es entsteht Lebensraum, wo vorher Autoraum war. Dieser Lebensraum ist belebt und sicher. Statt Asphalt werden Kräutergärten, Grünflächen, Spielplätze möglich, statt Autoparkplatz komfortable Radlständer.

Stadtakustik

  • Ruhe & Stille: Tagsüber ist Kommunikation auf der Straße möglich, nachts gesunder Schlaf bei offenen Fenstern.

Kinder-/Familienfreundlichkeit

  • Kinder können zum Spielen einfach auf die Straße laufen, ohne von parkenden Autos blockiert oder von fahrenden gefährdet zu werden. Sie entdecken ihre Umgebung und können sich unkompliziert verabreden - kein "Mamataxi" erforderlich.
  • Kinder werden früher selbstständig: Vergleichsstudien zeigen, dass Kinder, die in einer autofreier Umgebung aufwachsen, in ihrer Entwicklung 1,5 bis 2 Jahre weiter sind.

Luftqualität & Gesundheit

  • Gesündere Luft, weniger Atemwegserkrankungen

Sicherheit auf der Straße

  • ... betrifft nicht nur Kinder, Senioren und Behinderte
  • Der Straßenraum ist belebter (soziale Kontrolle)
  • Kein Autolärm übertönt eventuelle Hilferufe. (Eine stark befahrene konventionelle Straße bietet nur eine Schein-Sicherheit. Blech ist nicht lebendig.)

Platznutzung & -gestaltung

  • Sinnvolle Nutzung des Straßenraumes für mehr Grün-, Spiel- und Aufenthaltsflächen.
  • Stadträume, deren Maßstab und Gestaltung sich an den Ansprüchen und der Geschwindigkeit der Menschen orientieren anstatt der Autos

Kosten

Der weitgehende Wegfall von teuren Pkw-Stellplätzen in Tiefgaragen ermöglicht:

  • Das Wohnen in der Innenstadt auch für einkommenschwächere Gruppen (soziale Stadtentwicklung) 
  • Die eingesparten Mittel können für ökologischr Baustoffe / -standards, für eine bessere Wohnungsausstattung / -größe oder für die soziale Infrastruktur genutzt werden
  • herausragende Beispiele: Freiburg-Vauban: Vauban  / Wien-Floridsdorf: Nordmanngasse

Ein weiterer Punkt ist die Kostengerechtigkeit & Transparen: Wer kein Auto besitzt, muss auch nicht das seines Nachbarn über versteckte Nebenkosten mitbezahlen.

Ökonomie

  • "Stadt der kurzen Wege": Stärkung des lokalen Einzelhandels
  • Bessere Auslastung der meist ohnehin vorgehaltenen öffentlichen Verkehrsinfrastruktur, weniger Neubaukosten
  • Weniger Ausgaben für verkehrsbedingte Unfälle und Krankheiten

Wohnungsmarkt

  • Diversifizierung des Wohnungsmarktes und Bereicherung des Wohnungsangebotes

Sozialverhalten

  • Die Praxis zeigt ein überdurchschnittliches nachbarschaftliches Engagement und eine soziale Stabilisierung in autofreien Wohngegenden

Vorbildwirkung & Zukunftsfähigkeit

  • Die Vorbildwirkung autofreier Wohngebiete kann zu einem Umstieg autobesitzender Haushalte zu autofreiem Lebensstil führen, mit privaten und volkswirtschaftlichen Nutzen

Umweltschutz  

  • Umsetzung der Ziele der Lokalen Agenda 21 (Rio `92)
  • "Wenigstens ein Apfelbäumchen gepflanzt haben" (frei nach Luther)
  • Mehr Grün, weniger Versiegelung

Zitate

"Wenn Sie nach Los Angeles gehen, dann haben sie eine unendliche Freiheit, was die Mobilität betrifft: Sie können zwischen 200 Automarken wählen, sie können sie kaufen, leihen oder leasen. Sie können ein Auto für 11.000 Dollar kaufen oder eines für 200.000 Dollar. Aber es gibt ein Ding, das nicht zur Auswahl steht: öffentlicher Personenverkehr. Das gibt es nicht. Die wichtigsten Dinge für eine freie Gesellschaft sind öffentliche Entscheidungen – und die kann der Markt nicht ersetzen."

--- Benjamin Barber