Der Mobilitätsstil autofrei leben! ist grundsätzlich darauf angewiesen, dass es alternative individuelle Verkehrsangebote gibt. Dabei ist das Fahrrad natürlich der wichtigste Baustein. Aber uns ist klar, dass ältere oder evtl. körperlich eingeschränkte Menschen zu schwach sein können, um längere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen. Bei Gegenwind und in Gegenden mit starken Steigungen fällt das Treten in die Pedale oftmals sogar sportlichen Menschen schwer.
Fahrräder mit einem kleinen elektrischen Motor als Trethilfe sind seit einigen Jahren erhältlich und inzwischen praxiserprobt. autofrei leben! e.V. begrüßt diese Entwicklung, weil "Pedelecs" den Umstieg auf das Fahrrad erleichtern können.
Elektrofahrräder sind geräuscharm und bei Verwendung von Ökostrom eine sehr effiziente und umweltfreundliche Form der motorisierten Fortbewegung. In Deutschland bestehen für Pedelecs weder Zulassungs-, noch Versicherungs- oder Helmpflicht, und sie erreichen recht hohe Geschwindigkeiten von etwa 25 km/h. Sie können entweder älteren oder untrainierten Menschen das Fahrradfahren erleichtern, oder für jüngere und sportliche Personen den Aktionsradius erweitern bzw. die Fahrtzeiten verkürzen.
Solange der Motor die Muskelkraft lediglich unterstützt, ein reines Motorfahren also nicht möglich ist, und die Räder auch noch mit leerem Akku gefahren werden können, halten wir diese Elektrofahrräder für ein legitimes Hilfsmittel, um autofrei leben! zu können.
(ZEIT ONLINE) Das Geschäft mit Elektro-Bikes brummt: Der Absatz stieg 2011 um 55 Prozent. Immer mehr junge Städter nutzen statt des Autos ein Elektrorad. (21.03.2012)
Informationen zu Pedelecs der Kampagne "Verbraucher fürs Klima"
"In den letzten dreißig Jahren hat sich der Pkw-Bestand in Deutschland verdoppelt. Leben wir heute besser? Also können wir den Bestand um die Hälfte zurückfahren. Und haben wieder doppelt so viel Platz und freie Sicht in unseren Städten. Das ist eine Befreiung wie damals, als die Stadtmauern und -befestigungen abgerissen wurden..."
---- Bertram Weisshaar, in der taz, am 20. November 2010
Das Auto ist vieles, bevor es Verkehrsmittel ist: Prestigeobjekt, Fetisch, Sportgerät, vor allem aber – ein grosses Freiheitsversprechen. ... Die Freiheitsbilanz des Autos ist zweifelhaft aus der Sicht der Autonutzenden; aus der Aussensicht ist sie verheerend. ...
Im 20. und 21. Jahrhundert starben weltweit mehr Menschen im Strassenverkehr als in Kriegen, und wenn in den früh motorisierten Ländern die Zahl der Verkehrstoten seit 1970 abnimmt, so vor allem, weil sich die zu Fuss Gehenden unterworfen haben....
Aus: Das Auto und die Freiheit - moneta - Magazin für Geld und Geist