cover studieNeue Studie über Optionen zur Reduktion des Autoverkehrs

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat im Auftrag des Umweltbundesamtes in der Studie "Wirtschaftliche Aspekte nicht-technischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr" untersucht, welche Optionen es zur Verminderung der Emissionen des motorisierten Straßenverkehrs möglich sind, und welche ökonomischen, ökologischen, gesundheitlichen etc. Auswirkungen sich dadurch ergeben.

Auf diese umfassende Studie haben alle gewartet, die die Umweltauswirkungen des motorisierten Straßenverkehrs verringern möchten und nicht den Versprechungen der Industrie glauben, dass technische Fortschritte die Lösung sei. 

Dank der Einsicht in die gesundheits- und umweltschädlichen Auswirkungen von Luftschadstoff- und Lärmemissionen von Autos und Lkw untersuchen die Autoren Lösungsansätze, die von Politik und Industrie bisher vehement abgelehnt oder zumindest verschleppt werden. Ziel ist ein "Beitrag zur Versachlichung der Debatte um die privatwirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen eines nachhaltigeren Verkehrsverhaltens sowohl von Personen als auch von Unternehmen." 

Sowohl aus der nutzerbezogenen Perspektive, ergänzt um die Berücksichtigung von Umweltkosten, als auch aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive werden fünf Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr untersucht und die wirtschaftlichen Folgen alternativer Mobilitätskonzepte betrachtet. 

Untersuchte Maßnahmen und Kostenarten

  • Maßnahme M1:  Steigerung des Wegeanteils des Rad- und Fußverkehrs in Innenstädten zu Lasten der Pkw-Nutzung um 10 Prozentpunkte.(Steigerung des Modal-Split- Anteils des nichtmotorisierten Verkehrs um 27%).
  • Maßnahme M2: Steigerung des Anteils des ÖPNV am städtischen Personenverkehr um 10 Prozentpunkte. (Steigerung Modal Split - Wegeanteil von 8% auf 16%) 
  • Maßnahme M3: Verkürzung der durchschnittlichen Wege-Distanzen um 10 Prozent. (Wahl näherer Fahrtziele) 
  • Maßnahme M4: Gesamtwirtschaftlichen Folgen und Nachhaltigkeitswirkungen einer effizienteren Pkw-Nutzung (Kleinere Autos, Fahrgemeinschaften etc.)
  • Maßnahme M5: Erhöhung des Bahnanteils im nationalen Güterverkehr um 10 Prozentpunkte

Für jede Maßnahme werden verschiedene preisliche, infrastrukturelle oder ordnungsrechtliche Instrumente untersucht. Die Effekte wurden monetarisiert, also in Kosten und Nutzen für die Verkehrsteilnehmer/-innen für Dritte und für die Gesellschaft angegeben. Die Kostenkategorien sind Investitionen und Betrieb von Fahrzeugen und Infrastruktur, Umwelt-/Klima- und Lärmemissionen, Gesundheitseffekte, Reisezeiten, Unfallfolgen und makroökonomische Faktoren wie BIP oder Beschäftigung.

Auf der nächsten Seite: Ergebnisse der Studie für die Verkehrsteilnehmer

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Zitate

"Ein Wiener Pkw hat allein zum Parken 14 Mal mehr Platz zur Verfügung als ein Wiener Kind zum Spielen am Spielplatz"

---- Initiative Autofreie Stadt, Wien