Der Lärm in unseren Städten terrorisiert viele Menschen, raubt ihnen den Schlaf und die Ruhe. Er macht nervös und verursacht Stress. Der Lärm wird zum allergrößten Teil vom Straßenverkehr verursacht. Stille ist ein seltenes Gut geworden.
Zwei Drittel der Bevölkerung fühlt sich durch Straßenverkehrslärm belästigt. Nach Angaben des Umweltbundesamts sind 30% der Bevölkerung dauerhaft einem Lärmpegel oberhalb der Grenzwerte ausgesetzt. Der so verursachte Dauerstress führt zu vermehrten Herzinfarkten.
Laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation "Transport & Environment" ist der Verkehrslärm europaweit jedes Jahr für 50 000 tödlich verlaufende Herzinfarkte und 200 000 Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.
Tieffrequenter Schall (Infraschall) sind akustische Schwingungen mit Frequenzen unterhalb des eigentlich hörbaren Frequenzbereichs. Menschen nehmen ihn unbewusst trotzdem über große Entfernungen wahr und können ihn schlecht lokalisieren. Infraschall wird von natürlichen Quellen wie z.B. Gewitter, aber in viel größerem Ausmaß von künstlichen Quellen wie Verbrennungsmotoren verursacht. Betroffene spüren häufug einen Ohrendruck und klagen vielfach über Unsicherheits- und Angstgefühle. Er kann auch Ursache sein für starke Belästigungen (Rütteln von Fenstern und Türen oder Gläserklirren, spürbare Vibrationen von Gebäudeteilen und Gegenständen). Besonders problematisch wird Infraschall, wenn er zwar zu messen ist, aber die anzuwendenen Beurteilungskritierien der technischen Regelwerke für zulässige Lärmbelastung eingehalten werden.
Ein generelles Tempolimit in Ortschaften auf allen Straßen, großflächige "Spielstraßen" oder Begegnungszonen ("Shared Space") wären ein erster Schritt zur Beruhigung der Städte. Aber natürlich fordern wir grundsätzlich Autofreie Wohnquartiere und die Verbannung von privaten Pkw aus den Städten. Anfangen kann man mit Autofreien Tagen .
Lichtverschmutzung meint zwar in erster Linie die Erhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Aber auch für die Menschen und Tiere auf der Erde hat zu viel Licht in der Nacht negative Auswirkungen.
Scheinwerfer und Straßenbeleuchtung erhellen die Umgebung so sehr, dass es die natürliche Dunkelheit bei Nacht, die den biologischen Rythmus steuert, in den Städten kaum noch gibt. Das Jagd- und Fortpflanzungsverhalten von Säugetieren und Vögeln wird dadurch empfindlich gestört. Es gibt erste Hinweise darauf, dass auch Menschen Schlafstörungen durch zu viel Licht bekommen. Ihr Hormonhaushalt gerät durcheinander, und sogar das Brustkrebsrisiko kann erhöht sein.
Zwar trägt eine sinnvoll dosierte Straßenbeleuchtung zu einer höheren (gefühlten) Sicherheit und Aufenthaltsqualität auf den Fußwegen bei. Die großflächige Rundumbestrahlung von Straßen und Parkplätzen kostet jedoch viel Energie und ist oft nicht angemessen, weil nur wenige Autos nachts unterwegs sind.
"Autofreie Tage sind der erste zaghafte Versuch, Lebensräume der Menschen wieder für die Menschen nutzbar zu machen, nachdem diese in den vergangenen 70 Jahren in Abstell- und Bewegungsplätze für Maschinen verwandelt wurden."
--- Hermann Knoflacher hier online